Mit weit über 100 Hektar Rebfläche zählt Château Lagrange zu den größten Betriebe des Bordelais, auch ist es einer der ältesten. Seine Wurzeln reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Noch im 19. Jahrhundert waren die Weine sehr begehrt und weit über die Region hinaus bekannt. Dann aber begann für den klassifizierten 3ième Cru eine Zeit des Niedergangs – den erst ein Besitzerwechsel in den 1980er Jahre aufhalten konnte. Man modernisierte viel, strukturierte und bepflanzte die Weinberge neu und begann so, die Geschichte von Lagrange neu zu erzählen. Heute verantwortet Betriebsleiter Matthieu Bordes zusammen mit seiner Equipe die Bereitung des Grand Crus. Für den 2018er entschied er sich für eine Assemblage aus 67 Prozent Cabernet Sauvignon, 28 Prozent Merlot und fünf Prozent Petit Verdot. Das Ergebnis ist eine ebenso dunkelfruchtige wie kraftvolle Cuvée, die bereits jetzt sehr ausgewogen und vergleichsweise zugänglich erscheint. Alles an diesem Wein wirkt großzügig: die wunderbare Frucht mit Anklängen von reifen Kirschen, Wildpflaumen und Johannisbeeren, die von Lakritze, Tabaknoten, Kaffee und holzigen Nuancen begleitet werden. Vollmundig, präsent und auch frisch am Gaumen, seidiges Tannin gibt bis hinein ins lange Finale vorbildlich den Ton an. Ein Wein, der beweist, dass Lagrange wieder voll da ist und auch weiterhin zu den ganz Großen der Appellation zählen wird.