Wein des Jahres – Kapellenberg

Endlich ist er da unser Wein des Jahres 2023! Und was für einer! Es ist uns eine große Freude unseren ersten Wein des Jahres aus dem Rheingau, von einer der besten Winzerinnen Deutschlands zu präsentieren und dazu noch aus einer historischen Lage mit alten Rebstöcken und exklusiv für uns gefüllt. Voliá: Der Kapellenberg.

Der Wein: 2021 Kapellenberg Lorch Rheingau Riesling trocken

rund – harmonisch - entspannt

Die Aromatik kombiniert lässig-elegant die Kraft aus der Lage mit ihrem Löß-Schiefer-Boden und die Frische des Jahrgangs. A match made in heaven! Man nimmt Birnenspalten und gelben Apfel wahr, persische Süßzitrone sowie angenehme Anklänge von Fenchelgrün und etwas Heu. Am Gaumen saftig, mit einer präsenten, aber wundervoll eingebundene Säure, die am Ende eher den saftigen, harmonischen Charakter unterstreicht. Das ist ein deutscher Riesling in Perfektion – rund, weinig, fabelhaft als Speisenbegleiter und Solist geeignet, präzise ohne je anstrengend zu sein. Hat zwar Lagerpotenzial, aber macht auch jetzt schon richtig Spaß!

Kapellenberg

Das Weingut: Georg Breuer

Der Blick von Süden über den Rhein auf den Rüdesheimer Berg und das Mittelrheintal ist wie ein Postkartenmotiv. Monumental und beeindruckend in der Realität, als Foto im kleinen Format rutscht es meist ab in den Kitsch. Aber zum Glück gibt es noch eine andere Art, diese besondere Landschaft erlebbar zu machen – als Wein. Der Hang steht vom Wäldchen oben bis hinunter zum Rheinufer voller Reben. Einige der besten Rieslinge der Welt stammen von diesem Südhang. Das hat Historie. Aber im Vergleich zu römischen Weingütern oder Weinkarten der Jahrhundertwende, als Hock (wie die hiesigen Rieslinge im englischen Sprachgebrauch genannt werden) zu ähnlichen Preisen wie erstklassige Burgunder und Bordeaux‘ gehandelt wurden, ist eine kleine Revolution, die von diesem Berg ausging, für uns Weintrinker heute weitaus bedeutender. Bernhard Breuer hat als einer der ersten Winzer in Deutschland Rieslinge so gemacht, wie wir sie heute lieben: trocken und als konsequenter Ausdruck des Terroirs.

Seitdem ist viel passiert und fast im ganzen Land ist Spitzen-Riesling wie selbstverständlich trocken und nach Lagen ausdifferenziert. Aber natürlich ist die Zeit auch im Weingut Georg Breuer nicht stehengeblieben. Theresa Breuer hat nach dem frühen Tod ihres Vaters als damals jüngste Winzerin Deutschlands übernommen und hat die Arbeit konsequent fortgeführt. Sie hat das Lagenportfolio gepflegt und durch einige Lagen in Lorch erweitert, wo sich der Rhein schon in nördlicher Richtung durch das rheinische Schiefergebirge fräst. Vom dortigen Kapellenberg, der als 1. Lage klassifiziert wird, stammt ein hinreißender Riesling, den Theresa allerdings noch nie zuvor separat ausgebaut hat. Wir waren direkt begeistert von der tiefenentspannten, angenehmen Art, die uns auch gleich an Theresa selbst erinnert hat. Immerhin gehört die Persönlichkeit des Winzers oder der Winzerin ja auch zum Terroir. Für uns eine perfekte Cellar Selection.

Kapellenberg

Die Winzerin; Theresa Breuer

» Die Weinberge in Lorch sind ein Zauberfleckchen. In den Steillagen entstehen einzigartige Weine. «

Als jüngste Winzerin des Landes in einem der wenigen Güter von Weltruf musste Theresa sehr schnell an ihren Aufgaben wachsen. Gleichzeitig studierte sie in den ersten Jahren in Geisenheim, während sie gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vaters die Weine machte. Wahrscheinlich hat diese Herausforderung dazu geführt, dass Theresa heutzutage durch nichts zu erschüttern scheint. Sehr souverän, einfach cool und gelassen, so kann man ihr Auftreten am besten beschreiben. Sie kümmert sich vor allem um die Weinberge – die alte Weisheit, dass großer Wein nur aus großen Trauben gemacht werden kann, hat sie verinnerlicht. Gemeinsam mit ihrem kongenialen Mitarbeiter Markus Lundén, der heute als Kellermeister die Trauben entgegennimmt, entstehen einige der besten Weine Deutschlands hier in Rüdesheim. Heute geht Theresa auf ihren 20. Jahrgang Wein zu und hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Fußstapfen ihres Vaters nicht zu groß für sie sind.