
Allrounder mit rotem Faden
Heike und Gernot Heinrich sind ein Winzerpaar am österreichischen Neusiedlersee im Burgenland. International zählen sie zur Winzerelite, im Kölner Weinkeller sind sie alte Bekannte und treue Freunde. Etwa 100 Hektar Weingarten bewirtschaften sie, von hier stammt der Blaufränkisch – unser Wein des Jahres.
Herzensprojekt Blaufränkisch
Intensive Frucht und mineralische Würze ergeben eine rustikale Eleganz. „Ein stolzer Vertreter seines Standes, der freudig seine Ecken und Kanten zutage bringt“, wie die Winzer ihren Liebling beschreiben. Seine Wurzeln hat er bei den Heinrichs aus der „harmonischen Verknüpfung zweier Welten“, wie die beiden die Ost- und Westseite des Neusiedler Sees beschreiben. „Diese autochthone, burgenländische Paradesorte fühlt sich sowohl in der kalk- und schieferhaltigen Leithaberg-Lagen als auch auf den sandig-lehmigen Südhängen der Parndorfer Platte sehr wohl.“
Schatzkammer Sehr Limitiert
Weltklasse in Rot
Die Eheleute Heinrich führen ein Spitzenweingut, das sich immer mal wieder neu erfindet, ohne sich selbst dabei untreu zu werden. Der Blaufränkisch ist dafür bestes Beispiel. Aber ein Beispiel unter vielen. Wichtige Parameter des kontinuierlichen Erfolgs ist, sich nie auf Preisen, Auszeichnungen und Errungenschaften auszuruhen, sondern ein Quäntchen Mut mit der Prise Experimentierfreudigkeit und dem gewissen Etwas an Exzellenz zu paaren und neue Weine zu kreieren. So werden aus heimischen Rebsorten auf exzellenten Lagen in biodynamischer Bewirtschaftung große Gewächse. Heike und Gernot Heinrich bringen es in ihren Worten als „die Natur in all ihren Facetten sprechen zu lassen ist folglich unser erklärtes Ziel“ auf den Punkt.
Geheimnisvolle Amphoren
Neben Barriques und Stückfässern setzen die burgenländischen Winzer auf Amphoren. Amphoren? Ja, das bauchige Gefäß mit engem Hals, das der Legende nach der antike Römer gerne als Einwegverpackung nutzte, kommt hier als Aufbewahrungsort zum Einsatz – quasi als Material, in dem der Wein atmen kann, das aber keinen Geschmack abgibt. Ein Verfahren ist hier beispielsweise, Trauben zunächst auf der Maische zu lassen, dann abzupressen und unfiltrierten Saft und Kelleramphoren zu füllen. Als „einfach brillant“ bejubelt Gernot Heinrich die Arbeit jenseits bekannter Wege. Denn die „kleinen Gefäße mit großer innerer Oberfläche, die bis zu einem gewissen Grad porös ist, eigenen sich perfekt“, schwärmt er über die Herstellung großer Rot- ebenso wie Weißweine. „Es ist genau das, was wir wollen: eine sehr langsame Entwicklung, die einen Wein hinterlässt, der deutlich Frucht zeigt und elegant ist.“





