Château Les Ormes de Pez

Seinen Namen verdank das 35 Hektar große Traditionsweingut den Ulmen (frz. orme), die einst hier rund um das Haupthaus standen. „Pez“ wiederum bedeutet „Frieden“ im lokalen Dialekt. Ein guter Name also für ein Weingut, dessen lange Geschichte deutlich mehr Höhenflüge als Niederlagen kennt. Schon seit langem ist das Weingut im Besitz der Familie Cazes, der auch der Grand Cru Classé Lynch-Bages gehört. Auch wenn Les Ormes de Pez diese offizielle Anerkennung bis heute fehlt, das Haus zählt durchaus zu den großen Namen des Médoc. Die Weine hier lässt Jean-Michel Cazes vom gleichen Team und ebenso sorgfältig und handverlesen wie auf Lynch-Bages bereiten. Hier wie dort haben im Keller Daniel Llose und Nicolas Labenne das Sagen. Ihr 2018er entpuppt sich in seiner Eleganz und stellenweise sogar luxuriösen Anmutung in der Tat als kleiner Lynch-Bages, ist aber anders als dieser auch jetzt schon genussbereit – vorausgesetzt Sie karaffieren ihn mit ordentlich Vorlauf. Dann entfaltet diese Cuvée aus 50 Prozent Merlot, 41 Prozent Cabernet Sauvignon, sieben Prozent Cabernet Franc sowie ein Hauch Petit Verdot eine sehr feine Aromatik, in der sich satte Brombeernoten, Lakritz, Holzfeuer und ein Hauch von Vanille ein Stelldichein geben. Sehr dicht und kräftig am Gaumen, harmonisch und mit einer schönen Tanninstruktur im langen Finale. Ein edles Bordeaux-Vergnügen zum vergleichsweise kleinen Preis.