Das Anfang des 19. Jahrhunderts von einem jungen irischen Weinhändler namens Bernard O’Phelan begründete Weingut ist der Inbegriff eines Bordeaux-Weinguts. Die Weinberge umgeben das unweit der Gironde gelegene stolze Haupthaus, in diesem Fall ein veritables Schloss im palladianischen Stil, die Weine sind Klassiker nicht nur der Appellation Saint-Estèphe, sondern des gesamten Médoc. Die Zeiten Familie Phelan allerdings sind schon lange Geschichte. Im Jahr 2018 erwarb Philippe Van den Vyvere das Weingut, Betriebsleiterin Veronique Dausse und Kellermeister Fabrice Bacquey unterstützen ihn, ebenso wie die beratenden Önologen Michel Rolland und Julien Viaud. Gleich der erste gemeinsame Wein gelang vortrefflich, was zum Teil natürlich auch der allgemein guten Jahrgangsqualität im Jahr 2018 zu verdanken ist. Klassisch für Phélan Ségur besteht die Cuvée fast zu gleichen Bestandteilen aus Merlot und Cabernet Sauvignon, wobei letzterer beim 2018er ein bisschen die Oberhand hat. Tiefrot, nahezu schwarz im Glas, bietet der Phélan Ségur eine vielschichte Aromenwelt. Sehr typisch für die Appellation herrschen kraftvolle, dunkle Frucht- und Beerennoten vor, dazu gesellen sich süße Gewürze, ebenso würzige Noten von feuchter Erde, Trüffel und Leder. Auch im Mund geben diese Noten den Ton an, geleitet von einer ausdrucksvollen Tanninstruktur und sehr lang im Ausklang. Viel Frucht, viele Muskeln, das ist in der Tat ein beeindruckender Klassiker – und das auch ohne offizielle Klassifikation.