Bis ins 17. Jahrhundert reichen die Wurzeln des auf einen ehemaligen Konvent zurückgehende Château Meyney zurück. Vielen gilt das gut 50 Hektar große Weingut im Herzen des Médoc als Aushängeschild der Appellation Saint-Estèphe, wenngleich es bei der bis heute gültigen Klassifikation von 1855 nicht berücksichtig wurde. Die im Durchschnitt 35 bis 40 Jahre alten Rebstöcke wachsen auf kiesigen Schwemmlandböden unweit des Gironde-Ufers, der Unterboden ist von stark eisenhaltigem Blaulehm geprägt. Dies verleiht den Weinen des Traditionshauses eine ganz eigene Terroirnote. Diese Stilistik haben Anne Le Naour, die das Weingut heute leitet und ihr beratender Önologen Hubert de Bouärd auch im hervorragenden Jahrgang 2018 zielsicher herausgearbeitet. Die Cuvée aus 60 Prozent Cabernet Sauvignon und 40 Prozent Merlot ist kraftvoll, dicht gewoben und sehr ausdruckstark. Sie verströmt einen anregenden, geradezu opulenten Duft von rauchiger dunkler Beeren- und Steinfrucht, im Hintergrund entfalten sich jede Menge würzige Noten – Lakritze, Weihrauch, nasser Kies klingen an. Sehr elegant im Finale, trotz aller Intensität hat dieser Wein nichts Schweres. Das ist Saint-Estèphe auf hohem Niveau und einmal mehr zeigt Château Meyney damit seine Größe. Ein sehr eindrucksvoller Médoc.