Bricco dell'Uccellone

Die längste Zeit galt der Barbera den Piemontesen als einfacher Trinkwein, vinifiziert nach Hausmacher-Art und ohne größeren Anspruch. Dann aber kam Giacomo Bologna und erfand den Barbera im Alleingang neu. Dabei half ihm, dass er längere Zeit in Kalifornien den Winzern über die Schulter geschaut und in dem berühmten Önologen Tchelistcheff einen inspirierenden Lehrmeister gefunden hatte. Er modernisierte Keller und Kellertechnik und begann in den 1980er Jahren, die alte, autochthone piemontesische Rebsorte auf moderne Art im Barrique auszubauen. Ein neuer Stil war geboren und der Barbera unter dem Namen Bricco dell’Uccellone auf dem Weg zu Weltruhm. Auch heute, das Weingut wird längst von Giacomos Kindern Raffaela und Giuseppe „Bepe“ geführt, ist und bleibt dieser Barbera d’Asti DOCG einer der wichtigsten Weine des Traditionsweinguts. Gerade in einem so großartigen Jahrgang wie 2009 zeigt sich, dass sich ein Barbera in der Tat nicht vor Barolo, dem berühmtesten Wein des norditalienischen Anbaugebiets verstecken muss. Kraftvoll und würzig, bringt dieser elegante Rotwein viel lebhafte dunkle Kirsch- und Brombeerfrucht, Anklänge von Kakao und frisch geröstetem Kaffee ins Glas. Am Gaumen frisch, vielschichtig und fein strukturiert, klingt er frisch lang aus. Ein großer Italiener, der nicht nur zusammen mit piemontesisch inspirierten Trüffelgerichten eine gute Figur macht.