Auf in den Süden. Oder? Genau genommen liegen die Marken gar nicht so richtig im Süden. Pesaro, wo die Marken beginnen, liegt auf der Höhe von Florenz. Ascoli Piceno, wo sie enden, auf der Höhe von Grosseto. So gesehen sind die Marken also das östliche Spiegelbild der Toskana. Aber weil sie als Region eher unbekannt sind, steckt sie jeder intuitiv ganz nach unten in den Italien-Stiefel. Wer einmal im Frühjahr hier war, wird sein Vorurteil schnell ablegen, wenn die Monti Sibillini mit dem 2.500 Meter hohen Monte Vettore noch dick mit Schnee bedeckt sind und der südlichere Gran Sasso, der allerdings schon in den Abruzzen liegt, aus der Ebene wie ein Gletscher aufsteigt. Nach Osten hin scheinen die Marken aus einem einzigen Sandstrand zu bestehen, der sich bis auf ein paar Felsen südlich von Ancona die Küste hinab erstreckt. Kein Wunder, dass sich hier ein Strandbad an das nächste reiht und die Region von Ende September bis Anfang Mai fast ausgestorben, im August dafür ziemlich überlaufen ist. Dabei ist auch das Hinterland bis hin zu den Gipfeln des Apennin wunderschön und touristisch größtenteils nur wenig erschlossen. Kulinarisch lohnen sich die Marken sowieso, wie fast alles in Italien, aber natürlich sind hier die Pomodori am feinsten, die Piselli am süßesten, die Zucchini am größten. Man kennt das.
Aber was man wirklich probieren muss: Olive Ascolane. Gefüllte und frittierte Oliven, die natürlich nur frisch zubereitet und mit Blick auf den Monte Vettore so schmecken wie sie schmecken müssen, einmalig!