Italien WeinBrevier 09/2019
Produktnummer:
WB1909|18|0|NULL
Beschreibung
Ganz Italien muss es sein. Ganz? Nun ja, wir hatten da im Piemont zwei neue Weingüter, in Trentino hatte ein Winzer von uns ein Weingut in den Bergen gekauft und der Süden trieb uns um. Dort waren wir, so unsere Meinung, noch nicht wirklich gut bestückt. Wir haben also vorab eine ziemliche Menge an Weinen aus Süditalien verkostet und das war sicherlich nur ein Bruchteil der Weine, die es da unten gibt. Wir haben festgestellt, dass es dort ziemlich viele “seltsame” Weine gibt aber eben auch einige gute und besondere Produzenten. Diese Weingüter waren unser Ziel, denn wie immer möchten wir auch wissen, wer hinter den Weinen steckt und wie sie zustande kommen.
Wir sind also an einem sonnigen Morgen in Köln losgefahren und bei schwerstem Dauerregen in Mailand gelandet. Goethes Land “wo die Zitronen blühen”, war auch mal anders.
Neun Regionen, dreizehn Weingüter, aus denen dann unterwegs irgendwie vierzehn wurden, haben wir uns vorgenommen. Fast 3.500 Kilometer sind wir schließlich gefahren, als wir in Palermo das Auto abstellen. Ein Italien- Crashkurs in 16 Tagen und mit 14 verschiedenen Hotels. Morgens fragte man sich manchmal: “Wo wache ich gerade auf?” Aber da jede Region in Italien Einzigartig und natürlich die Schönste ist (sagen jedenfalls die Italiener, die in den einzelnen Regionen leben) konnten wir nur genau da sein. Also hier, jeweils.
Wir waren in überlaufenen und trotzdem charmanten Touristenstädten (Bardolino), in der sympathischen italienischen Provinz (Forli), inmitten schneebedeckter Berge (Trentino), wir haben in einem alten Palazzo geschlafen den man nur zu Fuß durch enge Gassen erreichen konnte (Manduria) und auf einem Feldbett mit Blick auf die sturmgepeitschte See (Capo d'Orlando). Wir haben unglaublich viel und nie schlecht gegessen. Am Ende sind wir in einen Billigflieger gestiegen der zur Hälfte mit einer Kirchengemeinde aus Palermo gefüllt war. Den Pfarrer dabei, ignorierten sie jedes Anschnallzeichen und sprangen dem tobenden Flugkapitän zum Trotz immer wieder auf. Dass wir irgendwann abhoben, wird seit dem 9. Mai in der Cattedrale di Palermo als Wunder verehrt. Ich werde dort in der Kathedrale der heiligsten in den Himmel aufgenommenen Maria beim nächsten Besuch eine Kerze anzünden. Die zweieinhalb Stunden in dem Flieger, haben sich dann 150 Menschen gegenseitig angeschrien. Ein Palermo-Kundiger auf dem Nebensitz wies mich schließlich darauf hin, das sei einfach eine angeregte Unterhaltung und so völlig normal.
Wir sind glücklich zurückgekehrt und neben vielen guten Weinen haben wir auch ein paar Erkenntnisse mitgebracht. Unter anderem diese: Mit Italienern entkommt man dem Essen nicht. Auch im Süden kann es regnen, aber der Süden ist immer woanders. Espresso ist kein Getränk, sondern ein sozialer Klebstoff. Pasta ist kein Gericht, sättigt also auch nicht, sondern passiert einfach in der italienischen Küche. Und: Et hätt noch immer jut jejangen. Ach nee, das war woanders her aber Colonia Claudia Ara Agrippinensium ist eigentlich ja auch eine italienische Stadt. Eine süditalienische, wenn man ihre Baustellen betrachtet.
Wenn Sie noch mehr erfahren wollen, dann lesen Sie einfach dieses Heft.
EIGENSCHAFTEN
Land: 
Sonstiges
ArtikelNr: 
WB1909