Wie Weinlagen zu ihren teils schrägen Namen gekommen sind, bleibt in vielen Fällen ein spannendes Rätsel. Zu lang liegt die Zeit zurück, als man ein Stückchen Erde mittelbar mit seiner Geschichte verband und mit einem unverwechselbaren Ruf versah, der manchmal sogar das Zeug hatte, zur Legende zu werden. Wenn sich manch ein Name auch heute noch recht gut nachvollziehen lässt, muss es bei den meisten bei Mutmaßungen bleiben – derart vage, dass sie zigfach zu deuten sind. Nun haben wir es bei diesem Riesling von Van Volxem mit nichts Geringerem als dem „Gottesfuß“ zu tun, was die Annahme nahelegt, dass sich da jemand einst angemaßt hat, nicht das Bild Gottes, sondern dessen Fuß in einer Weinlage verbildlicht zu haben. Ein Götzenbild en détail sozusagen. Das ist schon allerhand. Dennoch: Wer einmal jenen rötlich-blauen Schieferboden betreten hat, wo Reben seit Jahrhunderten beste Sicht genießen und reife Früchte hervorbringen, mag durchaus nachvollziehen, warum dieser Weinberg seinen Namen trägt. Das Resultat ist ein Wein, der jedenfalls ganz und gar nicht für die Füße ist. Was freilich nicht allein am „Gottesfuß“ liegt, sondern an dem, was sein Winzer aus ihm entstehen lässt. Der 2023er Gottesfuß von Van Volxem wird aus 120 Jahre alten Rebbeständen gekeltert, die tief in eisenhaltigem roten Schiefergestein wurzeln. Dieser edle Riesling mit eleganter saftiger Fülle und straffer Säureader, gehört zu den besten Terroirweinen Deutschlands und den besten Rieslingen der Welt.