Gerade einmal knapp einen halben Hektar Rebfläche besitzt Dominique Lafon in diesem Premier Cru der Appellation Meursault. Was diese Parzelle im Südrand des Weinortes Meursault für ihn besonders interessant macht, ist der hohe Lehmanteil im Boden. Dieser speichert die Feuchtigkeit sehr gut – gerade in einem so warmen Jahr wie 2022 ein wichtiger Vorteil. Aber es ist nicht nur das: gerade für einen so Terroir-affinen Winzer wie Dominique ist es überaus spannend, Weine aus verschiedenen Parzellen so zu bereiten, dass man am Ende den Eindruck hat, das Terroir in all seinen Facetten schmecken zu können. Sein Goutte d’Or (in etwa mit „Goldtropfen“ zu übersetzen) entsteht aus dem Lesegut junger, erst 1991 neu gepflanzter Chardonnay-Rebstöcke. Vielleicht ist es auch die relative Jugend der Rebstöcke, die diesen Cru fast ungestüm wirken lässt. Kraftvoll, extraktreich und (auch das ein deutlicher Unterschied zu anderen, finessenreicheren Meursault-Weinen von Comtes Lafon) vor allem in den ersten Jahren nach der Flaschenfüllung extrem mineralisch mit Feuersteinnoten über all der zitrusfrischen, gelben Frucht: hier wird deutlich, was Dominique meint, wenn er den Chardonnay als sein „Werkzeug“ bezeichnet, das ihm hilft, das Terroir abzubilden. Ein großer, sehr charakterstarker Meursault mit allerhöchstem Potential.