Die Trauben für den Finca de los Locos wachsen auf hoch gelegenen Terrassen, deren Untergrund so kalkhaltig und steinig ist, dass der Großvater, der dieses Stück Land 1950 erworben hat, von den Nachbarn für verrückt gehalten wurde, hier sein Glück zu versuchen. Daher stammt der Name. Zu dieser Zeit zog es alle in die Ebene, wo man einfacher und vor allem mehr Wein produzieren konnte. Jetzt haben sich die Dinge geändert und aus der damals unattraktiven Lage ist ein echter Paradeweinberg geworden, aus dessen Trauben man vielleicht wenig, dafür umso besseren, konzentrierten und zugleich mineralisch geprägten Wein keltern kann. Dieser zeigt schon in seiner Jugend ein tiefsinniges, dezent balsamisch geprägtes Duftbild mit feiner Kräuternote von getrocknetem Rosmarin und Salbei. Etwas Graphit. Frische Pflaumen und ein Hauch Mokka vom Holz. Am Gaumen ist er griffig mit puristischen Spiel von reifer, beeriger Frucht und anregendem Säurekitzel. Sicher der feinste Los Locos bisher, dabei wie bisher ein packender und eigensinniger Rioja mit Potenzial. Bitte dekantieren!