Château Pavie Macquin

Der 2020 Pavie Macquin zeigt eine beeindruckende Entwicklung in der Flasche. Schon beim ersten Schluck entfalten sich verlockende Aromen von süßen Himbeeren und Kirschen, begleitet von Nuancen von Orangenschale, Veilchen, Gewürzen, Lorbeerblatt und einer dezenten rauchigen Note. Mit mittel- bis vollmundigem Körper präsentiert er sich geschichtet und konzentriert, wobei eine tiefgründige Fleischigkeit im Vordergrund steht. Die jugendlich festen und kreidigen Tannine umrahmen den großzügigen Fruchtkern perfekt. Im Vergleich zum Larcis Ducasse zeigt sich der Pavie Macquin strukturierter, verlangt jedoch weiterhin etwas Geduld. Das Thienpont-Team hat in den letzten Jahren subtilere Extraktionsmethoden angewendet, was eine erfreuliche Entwicklung ist und hoffentlich fortgesetzt wird. Dieses einzigartige 15 Hektar große Weinbergsgelände befindet sich am Rande des Kalksteinplateaus von Saint-Émilion, oberhalb des renommierten Château Pavie. Nicolas Thienpont und Stéphane Derenoncourt widmen sich mit Leidenschaft diesem Anwesen. Bereits in den 1990er Jahren haben sie den biodynamischen Anbau eingeführt, obwohl er damals als ungewöhnlich galt. Ihre fortschrittlichen Ideen werden hier konsequent umgesetzt: Die Weinberge werden mit einer Vielzahl von Maßnahmen bewirtschaftet, wie beispielsweise dem Einsatz von Gründüngung, hohen Laubwänden und einer erhöhten Pflanzendichte. Eine schrittweise Umstrukturierung des Weinbergs ist im Gange, wobei der Cabernet Franc zunehmend den Cabernet Sauvignon und einen Teil des Merlots verdrängt. Der Merlot wird dabei an geeignetere Standorte auf dem Hang verlegt, um das bestmögliche Terroir auszunutzen. Im Weinkeller setzen sie auf eine raffinierte Vinifikation, die im Laufe der Zeit weiter verfeinert wurde. Dabei wird auf eine sanftere Extraktion und eine harmonische Integration des Eichenholzes geachtet. Der 2020 Pavie Macquin ist das Ergebnis dieser sorgfältigen Handarbeit und zählt zu den besten Weinen aus Bordeaux in dieser Preisklasse.