Château de la Dauphine

Ein königliches Vergnügen aus der kleinen, oft unter dem Radar fliegenden Appellation Canon-Fronsac vom rechten Ufer der Dordogne. Und in der Tat: das Weingut residiert in einem echten Schlösschen, das seinen Namen der einst hier zu Besuch weilenden Kronprinzessin (frz. Dauphine) Marie-Josèphe (übrigens die Schwiegermutter der weitaus bekannteren Marie-Antoinette) verdankt. Dass das Château heute in frischem Glanz erstrahlt und über einen hochmodernen State-of-the-Art-Keller verfügt, ist der Unternehmerfamilie Lebrun zu verdanken, die das Haus Mitte der 2010er Jahre übernahm. Dass sich seitdem auch die Weine des biodynamisch wirtschaftenden, umweltzertifizierten Weingutes kontinuierlich weiterentwickeln, ist nicht zuletzt der Beharrlichkeit und dem Engagement von Betriebsleiterin Stéphanie Barousse sowie den beratenden Önologen Michel Rolland und Julien Viaud zu verdanken. Das zeigt der intensiv granatrote 2018er, in dem 85 Prozent Merlot auf 15 Prozent Cabernet Franc treffen, auf das Allerschönste. Kraftvoll und reichhaltig. In seiner Aromatik, in der Zigarrenkiste, Tabakblätter, trockene Erde und auch dunkle Schokolade sowie süße Gewürze anklingen, ein beeindruckend klassischer Bordeaux, der bei aller Strenge sehr saftig am Gaumen wirkt. Lang auf der Zunge, viel dunkle Frucht, Kakao, Mokka, dazu ein bisschen Lakritze, eingekochte dunkle Frucht. Im Ausklang würzig und sanft mineralisch. Ein toller Beweis, dass auch am rechten Ufer durchaus noch Entdeckungen zu machen sind!