Mit diesem Château taucht man tief in die Geschichte Pomerols ein. Bereits seit weit über 500 Jahren ist Chantal Raynaud-Lebretons Familie in dem kleinen Weinbauort ansässig, seit 1772 nachweislich als Winzer. Eine große Tradition, die Chantal heute mit Erfolg fortsetzt. Sie bewirtschaftet insgesamt vier Hektar, die sich auf zehn sehr verschiedene Terroirs der Appellation Pomerol verteilen. In ihrer Cuvée, in der 93 Prozent Merlot auf gerade einmal sieben Prozent Cabernet Franc treffen, vereint sie diese unterschiedlichen Böden und mikroklimatischen Zonen zu einem ausdrucksvollen Ganzen. Dabei unterstützt sie in den letzten Jahren der Önologe Axel Marchal. Ihr durchwegs sehr gut bewerteter 2018er ist ein sehr gelungenes Beispiel dieser Zusammenarbeit. Kraftvoll und eher auf der fruchtbetonten Seite, verströmt diese Cuvée einen sehr lebhaften Duft, der einen geradezu anspringt. Viel dunkle Kirschfrucht, Blaubeertarte, Pflaumenmus, dazu entfalten sich im Hintergrund rauchige Noten von Lorbeer, Tabakblatt, Zedernholz. Am Gaumen erneut die satte dunkle Frucht, dazu etwas Fleischiges, dunkle Schokolade und Wildkräuter. Sehr voll und rund auch der lange Ausklang, der ganz vom reifen Tannin lebt. Ein präsenter, expressiver Wein, der erst ganz am Anfang seiner Entwicklung steht.