Als im Jahre 1844 der Mediziner Dr. Christopher Rawson Penfold mit seiner Familie nach Australien auswanderte, gab es zwar schon einige Weingüter down under, aber die Aussis bevorzugten starken Branntwein den sie aus Indien bezogen. In den wilden Gründungsjahren ging es wohl eher darum möglichst schnell möglichst viel Alkohol zu sich zu nehmen, da war Wein nicht das richtige Getränk. So konnte der ehemalige Londoner Arzt auch mit Fug und Recht sagen, dass der Genuß des am Anfang bei Penfolds produzierten Portweins eine „Wohltat für die Gesundheit“ sei.
Als Wissenschaftler bemühte er sich natürlich auch den Wein nach den modernsten und damit besten Methoden herzustellen. So importierte er das Rebmaterial aus Frankreich, unter anderem Syrah Reben von der Rhône. Dass sich daraus einer der großen Kultweine der Welt entwickeln würde konnte Dr. Penfold nicht ahnen und als er im Jahr 1870 verstarb dauerte es auch noch knapp 100 Jahre bis die Welt auf Penfolds und damit den australischen Wein aufmerksam wurde.
Es war der deutsche Kellermeister Max Schubert, der 1945 die ersten Experimente mit einem trockenen Top-Shiraz anstellte und dafür das beste Lesegut aus den verschiedenen Regionen von Penfolds verwendete. 1951 wurde der erste Jahrgang des Penfolds Grange Hermitage präsentiert. Der Name setzt sich zusammen aus dem alten Namen für das Weingut, Dr. Penfold hatte es nach der Heimat seiner Frau, The Grange genannt und aus der Heimat der Syrah Rebe, die in Australien mittlerweile Shiraz hieß. Der berühmte Hermitage Berg an der Rhône gilt als das Terroir für den Syrah / Shiraz und eben dem wollte Schubert nacheifern. Er schuf von Anbeginn an großartige Weine, doch entsprachen sie nicht dem Geschmack der australischen Weintrinker und in Europa lächelte man nur über die verrückten Kängurus. So stand der Grange bald wieder vor dem aus und nur der Hartnäckigkeit Schuberts ist es zu verdanken, dass mit ihm der australische Wein auf der ganzen Welt berühmt wurde. Der 76er (100 Parker Punkte), der 90er (98 WineSpectator), der 86er (98+ Parker) und viele andere ähnliche hoch bewertete Jahrgänge gelten als Kultweine wie Petrus oder die Weine von Romanée Conti. Gut das von Schubert stur blieb.
Doch das australische Vorzeigeweingut hat mittlerweile ein viel größeres Portfolio, da ist der RWT oder der Magill Estate oder die berühmten BIN Weine. BIN, nach den Nummern auf den Fässern in denen die Weine gelagert werden. Eine Unterscheidung die auch von Schubert eingeführt worden war.
Am erfolgreichsten sind aber sicherlich die Koonunga Hill Weine. Seit 1976 werden in diesen Weinen große Weinkunst und günstiger Genuß zusammengeführt. Den Koonunga gibt es als Chardonnay, als reinsortigen Cabernet und, sicherlich der erfolgreichste von allen, als Cuvée aus Cabernet Sauvignon und der Paradesorte Penfolds, dem Shiraz.