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Fred Loimer

Als Alfred Loimer sich in den sechziger Jahren von der Acker- und Viehwirtschaft verabschiedete, um sein Augenmerk voll und ganz auf die Erzeugung von Wein zu richten, gab es die Weinbauregion Kamptal noch gar nicht. Gewächse aus dieser Gegend waren damals nach ihrer Gemeinde Langenlois benannt und wurden in der Regel als ordentliche Zechweine verkauft. Nicht mehr und auch nicht weniger. Doch selbst solide Qualitäten gerieten mit dem österreichischen Weinskandal in den achtziger Jahren zunächst in eine dramatische Schieflage. Und das, obwohl Österreich, wie vermutlich kein anderes europäisches Weinland, in der Krise aus der Not eine Tugend machte und in schneller Folge enorme Anstrengungen zur Verbesserung seiner Weine unternahm.

Ungefähr zu dieser Zeit trat Alfred Loimers Sohn, Fred, in den elterlichen Betrieb ein. Nach erfolgreichem Studium am Weinbauinstitut in Klosterneuenburg sammelte er Erfahrungen an der Nahe und in Kalifornien. Als er von seinen Reisen heimkehrte, bereitete sein Vater gerade seinen Ruhestand vor. Der junge Loimer wollte den gesamten Betrieb sofort einmal auf links drehen. Ein sicheres Rezept für unruhige Zeiten. Tradition traf auf Innovation, Saturiertheit auf Tatendrang. Am Ende rauften sich Vater und Sohn aber doch wieder zusammen.

In Langenlois konnte Fred Loimer einen historischen Keller aus dem 18. Jahrhundert erwerben, auf dem er ein avantgardistisches Weinloft errichten ließ. Ein mattschwarzer Kasten, der anfangs für viel Schmäh in der Nachbarschaft sorgte. Die minimalistische Architektur der „Black Box for Wine“ zeugt von einer der Systemtheorie entlehnten Philosophie, die Fred auch bei seinen Weinen verfolgt: Das Input ist ihm bewusst und er zielt auf ein exzellentes Output, will aber das, was in der Mitte geschieht, in der Black Box, nicht vollends kontrollieren. Ihm geht es um die Natur seiner Weine, um ihre Herkunft, um ihren Jahrgang, um ihr originäres Terroir. Dies alles in den Weinen einzufangen, benötigt auch so etwas wie ein „kontrolliertes Gottvertrauen“.

Anfang der 2000er Jahre begann er sich mit der biodynamischen Wirtschaftsweise auseinanderzusetzen, die ihn nicht nur näher an seine Weinberge brachte, sondern auch eine neue Perspektive auf seine Weinbereitung eröffnete. Bevorzugte Fred in seinen Anfangsjahren noch Edelstahlbehälter, kleine französische Eichenholzfässer und eine temperaturgesteuerte Gärung, gingen die Wege des Winzers nun wieder zurück den Wurzeln seines Vaters, der seine Weine zwar mit Reinzuchthefen vergären ließ, aber zum größten Teil in großen und alten Holzfässern ausbaute. Seine Lagenweine lässt Fred Loimer heute ausschließlich spontan und mit weinbergseigen Hefen vergären, die traditionellen, größeren Holzfässer spielen bei ihm eine immer größere Rolle. Die Geschichte des Weinguts ist somit auch eine Geschichte der Evolution, die ihre Zeit ebenso braucht, in der Versuche fehlschlagen und erfolgreich sein müssen, um am Ende wieder tiefe und nachhaltige Wurzeln zu schlagen.

Freds wichtigste Rebsorten sind sicherlich Riesling und Grüner Veltliner. Letztere wachsen bei ihm auf lösshaltigen Böden, erstere auf Granit. Es sind einzigartig aromatische Weine, die Frucht und Saft besitzen. Dabei stehen beide Komponenten jedoch niemals allein da, sondern sind stets begleitet von einer erdigen Würze, die diese Weine einzigartig und zu delikaten Partnern besonderer Speisen machen. Sie sind polyglott genug, um mit vielen Küchen dieser Welt eine hocharomatische Liaison einzugehen.

STECKBRIEF

  • Inhaber & Kellermeister: Fred Loimer 
  • Region, Ort: Niederösterreich, Langenlois
  • Gründungsjahr: 1988
  • Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder, Rotgipfler, Zierfandler, Zweigelt, Pinot Noir
  • Terroir: Gneis, Löss, Glimmerschiefer, Kalk
  • Stilistik: Wiewohl Fred Loimer auch fruchtige und bereits früh zugängliche Weine in seinem Portfolio führt, ist er Experte für die Bereitung von Weinen mit Terroir-Bezug, deren würzige Saftigkeit ihre Herkunft kongenial widerspiegeln. Dabei spielen vor allem die Lagenweine aus Riesling und Grüner Veltliner ihr Potenzial voll aus.      
  • Produktion: ca. 350.000 Flaschen/Jahr
  • Besonderheit: Neben den Lagen im Kamptal bewirtschaftet das Weingut Fred Loimer auch einige Flächen im benachbarten Traisental. Lokale Spezialitäten wie Rotgipfler und Zierfandler werden hier ebenso gepflegt wie die Sorten aus der Burgunderfamilie. Das Weingut ist Mitglied der Vereinigung „respekt BIODYN“, deren biodynamische Methoden sich ausschließlich auf den Weinbau konzentrieren.   
Als Alfred Loimer sich in den sechziger Jahren von der Acker- und Viehwirtschaft verabschiedete, um sein Augenmerk voll und ganz auf die Erzeugung von Wein zu richten, gab es die Weinbauregion... mehr erfahren
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Fred Loimer

Als Alfred Loimer sich in den sechziger Jahren von der Acker- und Viehwirtschaft verabschiedete, um sein Augenmerk voll und ganz auf die Erzeugung von Wein zu richten, gab es die Weinbauregion Kamptal noch gar nicht. Gewächse aus dieser Gegend waren damals nach ihrer Gemeinde Langenlois benannt und wurden in der Regel als ordentliche Zechweine verkauft. Nicht mehr und auch nicht weniger. Doch selbst solide Qualitäten gerieten mit dem österreichischen Weinskandal in den achtziger Jahren zunächst in eine dramatische Schieflage. Und das, obwohl Österreich, wie vermutlich kein anderes europäisches Weinland, in der Krise aus der Not eine Tugend machte und in schneller Folge enorme Anstrengungen zur Verbesserung seiner Weine unternahm.

Ungefähr zu dieser Zeit trat Alfred Loimers Sohn, Fred, in den elterlichen Betrieb ein. Nach erfolgreichem Studium am Weinbauinstitut in Klosterneuenburg sammelte er Erfahrungen an der Nahe und in Kalifornien. Als er von seinen Reisen heimkehrte, bereitete sein Vater gerade seinen Ruhestand vor. Der junge Loimer wollte den gesamten Betrieb sofort einmal auf links drehen. Ein sicheres Rezept für unruhige Zeiten. Tradition traf auf Innovation, Saturiertheit auf Tatendrang. Am Ende rauften sich Vater und Sohn aber doch wieder zusammen.

In Langenlois konnte Fred Loimer einen historischen Keller aus dem 18. Jahrhundert erwerben, auf dem er ein avantgardistisches Weinloft errichten ließ. Ein mattschwarzer Kasten, der anfangs für viel Schmäh in der Nachbarschaft sorgte. Die minimalistische Architektur der „Black Box for Wine“ zeugt von einer der Systemtheorie entlehnten Philosophie, die Fred auch bei seinen Weinen verfolgt: Das Input ist ihm bewusst und er zielt auf ein exzellentes Output, will aber das, was in der Mitte geschieht, in der Black Box, nicht vollends kontrollieren. Ihm geht es um die Natur seiner Weine, um ihre Herkunft, um ihren Jahrgang, um ihr originäres Terroir. Dies alles in den Weinen einzufangen, benötigt auch so etwas wie ein „kontrolliertes Gottvertrauen“.

Anfang der 2000er Jahre begann er sich mit der biodynamischen Wirtschaftsweise auseinanderzusetzen, die ihn nicht nur näher an seine Weinberge brachte, sondern auch eine neue Perspektive auf seine Weinbereitung eröffnete. Bevorzugte Fred in seinen Anfangsjahren noch Edelstahlbehälter, kleine französische Eichenholzfässer und eine temperaturgesteuerte Gärung, gingen die Wege des Winzers nun wieder zurück den Wurzeln seines Vaters, der seine Weine zwar mit Reinzuchthefen vergären ließ, aber zum größten Teil in großen und alten Holzfässern ausbaute. Seine Lagenweine lässt Fred Loimer heute ausschließlich spontan und mit weinbergseigen Hefen vergären, die traditionellen, größeren Holzfässer spielen bei ihm eine immer größere Rolle. Die Geschichte des Weinguts ist somit auch eine Geschichte der Evolution, die ihre Zeit ebenso braucht, in der Versuche fehlschlagen und erfolgreich sein müssen, um am Ende wieder tiefe und nachhaltige Wurzeln zu schlagen.

Freds wichtigste Rebsorten sind sicherlich Riesling und Grüner Veltliner. Letztere wachsen bei ihm auf lösshaltigen Böden, erstere auf Granit. Es sind einzigartig aromatische Weine, die Frucht und Saft besitzen. Dabei stehen beide Komponenten jedoch niemals allein da, sondern sind stets begleitet von einer erdigen Würze, die diese Weine einzigartig und zu delikaten Partnern besonderer Speisen machen. Sie sind polyglott genug, um mit vielen Küchen dieser Welt eine hocharomatische Liaison einzugehen.

STECKBRIEF

  • Inhaber & Kellermeister: Fred Loimer 
  • Region, Ort: Niederösterreich, Langenlois
  • Gründungsjahr: 1988
  • Rebsorten: Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay, Weißburgunder, Grauburgunder, Rotgipfler, Zierfandler, Zweigelt, Pinot Noir
  • Terroir: Gneis, Löss, Glimmerschiefer, Kalk
  • Stilistik: Wiewohl Fred Loimer auch fruchtige und bereits früh zugängliche Weine in seinem Portfolio führt, ist er Experte für die Bereitung von Weinen mit Terroir-Bezug, deren würzige Saftigkeit ihre Herkunft kongenial widerspiegeln. Dabei spielen vor allem die Lagenweine aus Riesling und Grüner Veltliner ihr Potenzial voll aus.      
  • Produktion: ca. 350.000 Flaschen/Jahr
  • Besonderheit: Neben den Lagen im Kamptal bewirtschaftet das Weingut Fred Loimer auch einige Flächen im benachbarten Traisental. Lokale Spezialitäten wie Rotgipfler und Zierfandler werden hier ebenso gepflegt wie die Sorten aus der Burgunderfamilie. Das Weingut ist Mitglied der Vereinigung „respekt BIODYN“, deren biodynamische Methoden sich ausschließlich auf den Weinbau konzentrieren.   
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