Gigondas l'Argnée Vieilles Vignes

Eines ist sicher: der Begriff „Vieilles Vignes“ (Alte Reben) trifft auf diesem Wein ohne Frage zu. Die knorrigen Rebstöcke, die das Ausgangsmaterial für diese Ausnahmerotwein aus dem südlichen Rhônetal liefern, sind weit über hundert Jahre alt! Sie sind wurzelecht und wurden gepflanzt, bevor durch die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts zahllose Weinberge in Frankreich und ganz Europa zerstört wurden. Wunderbarerweise haben die Reben in der nur einen Hektar kleinen Einzellage L‘Argnée überlebt. Sie tragen bis heute Trauben, wenngleich in minimalen Mengen. So kommt es, dass Familie Perrin, denen diese Gigondas-Lage heute gehört, jährlich maximal 1.500 Flaschen dieses Weins produzieren. Im hervorragenden Jahr 2018 sehen einige Verkoster den L’Argnée an der Spitze der Appellation. Frisch und zugänglich, dabei höchst konzentriert: in der Tat ist die Grenache-Cuvée in diesem Jahr für einen Gigondas erstaunlich würzig und dunkelfruchtig. Viel Schwarzkirsche, dunkel Johannisbeere, wilde Himbeeren vereinen sich mit ätherischen Kräuternoten, Nuancen getrockneter Sommerblüten und einer nahezu salzigen Mineralität zu einem großartigen Gesamterlebnis. Dass die Cuvée bei all dieser Aromafülle dennoch elegant und sehr fein strukturiert ist, verrät die meisterliche Handschrift der Perrins. François und Jean-Pierre, die den Betrieb heute in vierter Generation führen, arbeiten konsequent biodynamisch und mit viel Fingerspitzengefühl. Ein bemerkenswerter Wein, der über viele Jahre hinweg beeindrucken wird.