Château Fontenil Magnum

Michel Rolland muss man eigentlich nicht lange vorstellen, ebenso wenig wie seine Frau Dany. Ihr „Laboratoire Rolland“ berät seit Anfang der 1970er Jahre Bordeaux-Winzer in Sachen Kellertechnik und Önologie. Es ist nicht übertrieben, von einem eigenen „Rolland-Stil“ zu sprechen: durchaus prägnanter Holzeinsatz, akzentuierte Frucht und technisch einfach richtig gut. Seit 1986 haben Michel und Dany auch ein eigenes Weingut: Château Fontenil, unweit von Saillans im Herzen der an Pomerol grenzenden Appellation Canon-Fronsac. Hier entstehen auf neun Hektar Weine von internationalem Format, die alljährlich zu den Besten der Appellation zählen. Natürlich sind sie unverkennbare Rolland-Weine: 100 Prozent Merlot, dicht gewebt und deutlich von Holz geprägt. Sie sollen, so Michel, vor allem Vergnügen bereiten und alles andere als anstrengend sein. Ein Ziel, das die Rollands (heute unterstützt von ihren beiden Töchtern) durch konsequente Auslese im Weinberg, biologisches Wirtschaften, durch Vergären in offenen Holzfässern sowie die Weinreifung in französischer Eiche erreichen. Der von intensiver, reifer Frucht-Aromatik geprägte 2018er jedenfalls ist ein hervorragendes Beispiel dieser Herangehensweise. Samtweich am Gaumen, ausdrucksvolle Tanninstruktur, viel dunkle Beerenfrucht, Pflaumenmus, dazu im Hintergrund Tabak und Pfeffer. Im Hause Rolland hält man die Magnumflasche übrigens für das beste Rotwein-Format, dem schließen wir uns unumwunden an.